KDFB

Der Diözesanverband Freiburg des KDFB feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einer markanten Veranstaltung

An der Johanneskirche in Freiburg beginnt die Kunstaktion mit der Begrüßung durch unsere Diözesanvorsitzende Doris Seiberling
Vor der Johanneskirche wird das erste temporäre Abbild des Engel der Kulturen auf den Boden gemalt

Freitag, 17. Mai 2019, Freiburg im Breisgau

Mit einem sonoren Glockenschlag zur elften Stunde begann vor der Johanneskirche die Veranstaltung „Engel der Kulturen“, ein Höhepunkt einer besonderen Jubiläumsfeierlichkeit - der Diözesanverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes wird 100 Jahre alt.

Seine Mitglieder möchten die Welt aktiv mitgestalten. Toleranz, interkultureller Dialog und interreligiöses Miteinander sollen dabei tragende Werte sein. Das von den Künstlern Carmen Dietrich und Gregor Merten initiierte Projekt war eine hervorragende Wahl. Denn dadurch möchte man die Bürger Europas für die akute Notwendigkeit sensibilisieren, die humanitären Werte zu verteidigen.

Die Künstler haben ein Rad gestaltet - Metapher für die Erde. An ihm, auf der Innenseite, wurden die Symbole der drei abrahamitischen Religionen angebracht – Christentum, Judentum und Islam. Als sie aber das Innere ausschnitten, das als Bodenintarsie in verschiedenen Städten Europas verlegt wurde, hatten sie die Form eines Engels vor sich. Sie nannten ihn: „Engel des Friedens“ - Symbol für die Brüderlichkeit aller Kulturen und Religionen, für Solidarität und gegenseitigen Respekt.

Der Engel der Kulturen rollt mit dem Künstler Gregor Merten durch Freiburg
Am Rathaus wird mit Kreide der Engel der Kulturen auf den Boden gemalt

Fast zwei Jahre lang arbeitete der Freiburger Diözesanverband, mit Doris Seiberling an der Spitze, an dem Vorhaben. Die Idee, den Engel der Kulturen nach Freiburg zu bringen, stammt von der vorherigen Vorsitzenden, Bärbel Beha. Zum Vorbereitungsteam gehörten auch Rosemarie Osner und Maria Schmutz. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben monatelang das Projekt in Schulen, Verbänden und Kirchengemeinden vorbereitet. Darunter zählten nicht nur katholische und evangelische Kirchengemeinden, sondern auch die islamische und die jüdische, zudem die Evangelische- und die Katholische Hochschule, und die entsprechenden Stadtdekanate. Für das künstlerische Begleitprogramm haben das St. Ursula-Gymnasium, das Wentzinger-Gymnasium und die „Kleine Trommelschule Daniela Häbig“ gesorgt.

Die Veranstaltung verlief über fünf Stationen: Johanneskirche, Rathausplatz, Platz der Alten Synagoge, Konzerthaus und Stühlinger Kirchplatz, wo vor der Herz-Jesu-Kirche die Engelintarsie verlegt wurde. Bei jeder Station wurden bewegende Reden von Vertretern der beteiligten Institutionen gehalten, nicht zuletzt vom Freiburgs Bürgermeister für Kultur, Ulrich von Kirchbach. Viel Resonanz fanden die Worte des Vorsitzenden der Islamischen Gemeinde, Idris Yapca, und von Nicole Noa-Pink, Vertreterin der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Temporäre Engelsfiguren auf dem Boden haben Schüler mit Kreide sichtbar gemacht, es wurde interkonfessionell gebetet. Die Kinderchöre sangen sehr schön und die Schüler, welche bei einem projektbezogenen Malwettbewerb Sieger wurden, beeindruckten durch ihre differenzierten Ideen.

Die Intarsie wird von den Beteiligten gehalten
Blick durch den Engel der Kulturen zum Engel der Kulturen
Die Intarsie wurde von den Beteiligten verlegt
Unsere Intarsie liegt nun vor der Herz-Jesu-Kirche auf dem Stühlinger Kirchplatz in Freiburg

Zum Fest kamen sehr viele Mitglieder des Frauenbundes: aus dem Schwarzwald und der Freiburger Umgebung, aus Basel, aber auch aus Odenwald und vom Bodensee. Vizevorsitzende des Bundesverbandes Sabine Slawik reiste aus Augsburg ein, Diözesanvorsitzende Edith Werner aus Würzburg.

Gemeinsam, interkulturell und interreligiös, setzte man an diesem Tag ein Zeichen für den Frieden, gegen Hass und Intoleranz, gegen geistige Stumpfheit und den Mangel an Menschlichkeit.

von Simona Ciubotaru

Bericht im engagiert 05 2019

Bericht im Konradsblatt